Achatschnecken

Früher gab es sie nur in den afrikanischen Tropen, kein Europäer hat sie gekannt. Mittlerweile sind es immer beliebter werdende Haustiere. Achatschnecken, auch Afrikanische Riesenschnecken genannt, sind die größten an Land lebenden Schnecken der Welt. Einige Unterarten erlangen Schneckenhausgrößen von bis zu 20cm. Die Art, die ich halte, achatina fulica, sind die wohl am häufigsten gehaltenen Achatschnecken in dieser Region, da sie ein schönes rötlich-braunes Schneckenhaus haben, welches eine Länge von ca. zwölf cm erreicht und äußerst pflegeleicht sind.

Wovon ernähren sie sich?

Achatschnecken sind Allesfresser. Sie fressen eigentlich alles an Obst und Gemüse, genauso wie einige Fleischsorten, beispielsweise Rind. Normalerweise werden sie vegetarisch ernährt, was für die Schnecken keine Probleme darstellt. Gruke, Salat, Tomate, Paprika, Birne und viele weiteren Frischfutterarten werden mit Freude verschlungen. Allerdings sind Achatschnecken manchmal auch sehr wählerisch, so fressen meine Schnecken zum Beispiel keinen Apfel und keine Karotten, sondern lassen sie einfach liegen. Daher sollte man immer wenn man ein neues Futter ausprobiert beobachten, ob es auch gefressen wird, oder ob die Schnecken es nicht anrühren.

Ansonsten benötigen sie auch Feuchtigkeit, welche zum Teil schon im Futter enthalten ist, allerdings sollte man die Erde feucht halten, z.B. indem man das Terrarium mit Wasser besprüht. Eine Wasserschale kann zusätzlich auch ins Terrarium gestellt werden, woraus getrunken wird und worin sie auch baden gehen.

Haltung der Schnecken und Einrichtung des Terrariums

Den Schnecken genügt Zimmertemperatur. Heizmatten oder auch Wärmelampen können dennoch verwendet werden, wobei darauf geachtet werden sollte, dass das Terrarium nicht austrocknet. Bei einer Temperatur von unter 15°C sind die Tiere lebensgefährdet, weshalb man sie keinesfalls draußen halten darf!

Es kann ein Terrarium, aber auch ein Aquarium, sofern dieses einen gut luftdurchlässigen Deckel besitzt, verwendet werden. Wenn die Belüftung zu schlecht ist, z.B. bei einem Aquariendeckel, durch den kaum Luft reinkommt, können die Schnecken ersticken oder der Aquarienboden beginnt zu schimmeln, was auch eine große Gefahr für die Achatschnecken wäre.

Die Mindestgröße beträgt bei vier bis fünf Tieren ca. 60x30x30cm. Wenn mehr Tiere zusammen gehalten werden, sollte auch ein größeres Terrarium zur Verfügung gestellt werden.

Der Boden kann mit gewöhnlicher,  ungedüngter Erde bedeckt werden, genauso auch mit Rindenmulch o.ä. . Als Klettergelegenheiten können verschiedene Objekte, wie beispielsweise Zweige, Steine und Pflanzen verwendet werden. Die meisten Pflanzen halten aber auf Dauer nicht durch, da die Schnecken einen großen Appetit haben. Vergleichsweise gute Überlebenschancen hat Efeu, sofern genug gefüttert wird, sodass die Schnecken nicht zu hungrig werden und auch das Efeu fressen.

Es ist für afrikanische Riesenschnecken nicht so wichtig, wie z.B. für Nager, in Gruppen gehalten zu werden, trotzdem ist es besser, wenn man sie nicht allein hält, da es auch für Achatschnecken schöner ist, mit einem Partner zusammen gehalten zu werden.

Falls man Achatschnecken mit anderen Tieren zusammen halten möchte, muss man sich vorher sehr gut informieren, da sie, wie bereits erwähnt Allesfresser sind und auch nicht vor einem saftigen Frosch oder einer leckeren Stabheuschrecke zurückschrecken. Deshalb sollte man sie eigentlich nicht mit anderen Tieren zusammensetzen, außer mit einigen anderen Achatschneckenarten, mit denen sie sich normalerweise gut vertragen.

Das Alter von Achatschnecken

Das Alter der Achatschnecken kann schwanken, es hängt dabei hauptsächlich von der Nahrung, der Terrariengröße und der Luftzufuhr ab. Häufig erreichen sie ein Alter von zehn Jahren, oder sogar noch mehr.

Ich persönlich habe mit meinen Achatschnecken bisher nur gute Erfahrungen gemacht, da sie sehr robust sind und sogar einen Wochenendurlaub ohne gefüttert zu werden problemlos überstehen.

Die Anschaffung neuer Schnecken

Achatschnecken gibt es in einigen Tiergeschäften und manchmal auch in der Zooabteilung von anderen Läden, wie z.B. Baumärkten. Sie kosten meistens zwischen fünf und zehn Euro, wobei der Preis aber von der genauen Art der Schnecken, sowie von der Größe und dem Alter abhängt. Eine deutlich größere Auswahl als in Tiergeschäften gibt es auf verschiedenen Onlinetiermärkten, wie Quoka.de und Tierwelt.de. Hier bieten Züchter, genauso wie Privatanbieter ihre Schnecken an. Ich züchte auch Achatschnecken, also kannst du bei Interesse am Nachwuchs gerne unter Kontakt anfragen!

Nachwuchs und Zucht

Nachwuchs ist bei Achatschnecken fast unvermeidlich. Denn eine ihrer Besonderheiten ist, dass sie Zwitter sind, d.h. eine Schnecke besitzt beide Geschlechter gleichzeitig. Wenn man also eine Schnecke allein hält, paart sich diese früher oder später "mit sich selbst", wodurch, genauso wie durch die "normale" Paarung mit zwei verschiedenen Schnecken gesunder Nachwuchs entsteht.

Wenn mehrere Schnecken zusammengehalten werden, bevorzugen sie aber in der Regel die Paarung mit ihren Artgenossen, statt es im Alleingang zu erledigen. 

Die Eier werden meist unter der Erde abgelegt, was ihrem Schutz dient. Es sind normalerweise zwischen 100 und 200 Stück, von denen aber nicht alle schlüpfen. Die Jungtiere fressen die Überreste ihrer Eier und treten dann nach einigen Tagen den Weg an die Erdoberfläche an, wo sie sich dann schon vom Gleichen, wie die Elterntiere ernähren.

Die Jungtiere brauchen keine besonderen Bedingungen, allerdings sollte vor allem in der Zeit, in der der Nachwuchs noch kleiner ist, darauf geachtet werden, dass die Temperatur nicht zu niedrig ist und es immer etwas zu Essen gibt, da die Kleinen deutlich empfindlicher als ihre Eltern sind.

Am Ende überleben vergleichsweise nur eher wenige Schnecken aus den vielen Eiern, was aber im Normalfall nichts mit der Pflege zu tun hat, sondern von der Natur so beabsichtigt ist.

Wenn noch Fragen zu der afrikanischen Riesenschnecke, deren Haltung und Ernährung oder Ähnlichem bestehen, können mir diese gern unter Kontakt gestellt werden.